Architekturwettbewerb für die Kolpingstraße abgeschlossen
Architekturwettbewerb für die Kolpingstraße abgeschlossen
Bauen und Leben mit dem Klimawandel – Neues Wohnen entlang der Kolpingstraße in Deggendorf
Klimaanpassung und bezahlbare Wohnungen. Diese zwei Komponenten könnten in der Kolpingstraße in Deggendorf verwirklicht werden.
Die Stadtbau GmbH Deggendorf wurde zusammen mit der Stadt Deggendorf vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz ausgewählt, um am Modellvorhaben „Klimaanpassung im Wohnungsbau“ teilzunehmen. Entlang der Kolpingstraße in Deggendorf sollten im Rahmen eines Architekturwettbewerbs Möglichkeiten zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels im bezahlbaren und geförderten Wohnungsbau beispielhaft dargestellt werden. Elf unabhängige Planungsteams wurden zum Wettbewerb eingeladen, acht Teams haben ihre Ergebnisse abgegeben.
Im Realisierungsteil entwickelten die Teams Entwürfe für eine klimaangepasste Bauweise entlang der Kolpingstraße. Ca. 60 - 80 bezahlbare Wohnungen für alle Altersgruppen könnten hier entstehen. Wir wollen so den Anteil der öffentlich geförderten Wohnungen in unserem eigenen Bestand weiter ausbauen. Die Gebäude und ihre Freiflächen sollen durch einfache, aber wirksame Maßnahmen an die neuen klimatischen Bedingungen wie gestiegene Durchschnittstemperaturen oder extreme Niederschlagsereignisse angepasst werden.
Im Ideenteil wurde der Klosterberg samt seiner ortsbildprägenden Kuppe betrachtet und überlegt, wie diese landschaftsplanerisch aufgewertet werden kann. Dabei wurde das Landschaftsschutzgebiet sensibel eingebunden, sowie der Erhalt der naturräumlichen Qualitäten berücksichtigt. Die anonym eingegangenen Wettbewerbsarbeiten wurden am 25. Oktober vom Preisgericht bestehend aus unabhängigen Architekten und Landschaftsarchitekten sowie aus Vertretern der Stadtbau GmbH Deggendorf und der Stadt Deggendorf beurteilt. Es wurde deutlich, dass die Ergebnisse aller Planerteams ein hohes Maß an Kreativität und Innovation zeigen. Nach intensiver Diskussion wurde die Reihenfolge der Wettbewerbsarbeiten festgelegt und die Umschläge geöffnet, welche die Zuordnung der Wettbewerbsteilnehmer zu den Entwürfen offenbarten. So zeigte sich, dass der Siegerentwurf von Tom Repper und Prof. Christian Kern, Blauwerk Architekten GmbH aus München, konzipiert wurde. Zusammen mit Grabner Huber Lipp Landschaftsarchitekten und Stadtplaner Partnerschaft mbb aus Freising gab das Team einen in sich stimmigen Entwurf ab, der das Preisgericht überzeugte. Fünf Punkthäuser mit insgesamt 72 Wohnungen könnten so entlang der Kolpingstraße errichtet werden. Die Baukörper fügen sich gut in das Umfeld ein, Blickbeziehungen zum Klosterberg, Belichtung und Belüftung bleiben erhalten. Die Wohngeschosse sitzen in Leichtbauweise auf einem massiven Sockel. Obergeschosse können seriell und rationell geplant werden. Für den Klosterberg ist ein sehr reduziertes Wegenetz vorgesehen, bestehend aus weitgehend barrierearmen und naturnahen Wegen.
Alle acht Entwürfe wurden in einer einwöchigen Ausstellung im Stadthotel Deggendorf präsentiert. Bei der Ausstellungseröffnung am 26. Oktober stellten die ersten, zweiten und dritten Preisträger ihre Entwürfe persönlich vor.